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Gornoslaskie Koleje Waskotorowe -Oberschlesische Schmalspurbahnen - 785 mm

Beschreibung

 

Allgemeine Informationen

Früherer Name: Oberschlesische Schmalspurbahnen
Zustand: Touristenverkehr Eröffnung: 1851 Spurweite 785 mm
Betreiber: Stowarzyszenie Górnośląskich Kolei Wąskotorowych
Eigentümer: Gemeinden Bytom, Tarnowskie Góry, Miasteczko Śląskie   
Betrieb: Sommerlicher Touristenverkehr auf 21 km mit Lxd2 und offenen Wagen von April bis September

Aktueller Fahrzeugbestand

Lxd2 352, 359, 364, 372, 374, 375

Lyd1 309

2Wls50 1251

Mbxd1 125

Las 4255

Wls75 73

TW47-2558

Geschichte der Gornoslaskie Koleje Waskotorowe (GKW) - Oberschlesische Schmalspurbahnen

Die erste Verbindung der Oberschlesischen Schmalspurbahnen wurde 1853 eröffnet. Die Spurweite dieser Schmalspurbahn beträgt 785 mm. Diese Spurweite ist auf die preußische Geschichte zurückzuführen, sie entspricht dem Maß von 30 preußischen Zoll.

Im Unterschied zu allen anderen Schmalspurbahnen sind die Fahrzeuge der Oberschlesischen Schmalspurbahnen mit zwei Puffern und der mittigen Zugvorrichtung ausgestattet. Die letzte Strecke der GKW hat auch die Ehre, die älteste Schmalspurstrecke auf dem Territorium Polens zu sein.

Die Oberschlesischen Schmalspurbahnen dienten in der Hauptsache dem Güterverkehr, nur die bis 1945 eigenständige Strecke Gleiwitz (Gliwice) - Rauden (Rudy) - Ratibor (Racibor) diente auch dem Personenverkehr.

Im Laufe der Geschichte wurden mit ca. 233 km Strecken die Bergwerke, Hütten, Kraftwerke und andere Werke miteinander verbunden. Es war somit möglich, Rohstoffe, Halbzeuge und Fertigprodukte direkt zwischen den Fabrikhallen auszutauschen und zu den Bahnhöfen der Normalspurbahn zu transportieren. Betrieben wurden die Strecken von der Königlich-Preußischen Eisenbahnverwaltung (KPEV). 

Nach dem ersten Weltkrieg mit der Wiedergründung des polnischen Staates wurde das Industrierevier Oberschlesiens auf Beschluß des Völkerbundes zwischen Polen und Deutschland geteilt. Die Folge war auch die Teilung des Streckennetzes der Oberschlesischen Schmalspurbahnen in einen von der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft (DRG) betriebenen deutschen Teil und einen von der Polnischen Staatsbahn (PKP) betriebenen polnischen Netzteil. 

In dieser Phase bis 1939 bauten beide Gesellschaften neue Strecken insbesondere zur Überwindung der Folgen der Teilung des Streckennetzes und investierten in neue Fahrzeuge.

Mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen wurde die Betriebsführung auf dem gesamten Streckennetz von der Deutschen Reichsbahn (DR) übernommen. Im Interesse eine effektiven Nutzung des Oberschlesischen Industriereviers für die kriegswichtige Produktion wurden von 1939 bis ca. 1944 umfangreiche Modernisierungsarbeiten durch die DR veranlasst, so z. B. wurden die Werkstätten in Beuthen-Rossberg (Bytom-Rozbark) und verschiedene Bahnhöfe umfassend modernisiert und mechanisiert.

Nach dem zweiten Weltkrieg betrieben die PKP die Strecken der Oberschlesischen Schmalspurbahnen. Bis in die achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts dienten die Strecken wie eh und je der Verbindung der Werke untereinander und es wurden enorme Mengen Güter befördert. Um diesen umfagreichen Anforderungen gerecht zu werden investierten die PKP in neue Dampfloks (Tx 53)und vor allem in neue Wagen. Ab ca. 1980 kamen auch verstärkt Dieselloks der Reihe Lxd2 zum Einsatz welch bis 1989 die letzten Dampflokomotiven verdrängten. Als Besonderheit ist auch eine zweigleisig ausgebaute Strecke zu nennen.

Doch beginnend in den achziger Jahren und verstärkt nach 1990 wurden viele Betriebe und damit auch die sie verbindenden Strecken stillgelegt. Das Verkehrsaufkommen sank stetig, war aber immer noch beachtlich.Der Güterverkehr wurden durch die PKP im Jahr 2001 endgültig stillgelegt. 

Doch einzelne Strecken dienten bereits seit 1994 einem sich immer größere Beliebstheit erfreuenden Touristenverkehr. Dieser Verkehr konzentrierte sich auf die Strecke Bytom - Tarnowskie Gora - Miasteczko Slaskie. 

Die Strecke wurde durch die Anliegerkommunen übernommen und als Betriebsführer fungiert die Stowarzyszenie Gornoslaskich Kolei Waskotorowych (Gesellschaft der Oberschlesischen Schmalspurbahnen).

Damit wurde der sommerliche Touristenbetrieb fortgeführt. Im Jahr 2007 war der Betrieb zeitweise durch den Neubau einer Umgehungsstraße und dem dadurch notwendigen Neubau eines Streckenstücks zeitweise unterbrochen. Seit Juni 2007 kann die Strecke durch die Touristenzüge wieder befahren werden.

Ulrich Thorhauer (29.07.2007)
(nach Pawel Korcz, Atlas waskotorowek, Poznan 2006, S.26)

 

Literatur und Links

Górnośląskie Koleje Wąskotorowe

Jakub Halor

Private Website zu Geschichte und Gegenwart der Oberschlesischen Schmalspurbahnen in Polnisch, Deutsch und Englisch.

Koleje wąskotorowe na Górnym Śląsku

Krzysztof Soida

 Band 1 - Katowice 1996, 

Band 2 - Katowice 2001,

Band 3 - Łódź 1999

Monographie in drei Bänden zur Geschichte und Technik der Oberschlesischen Schmalspurbahnen

Verschiedene Artikel in der polnischen Eisenbahnzeitschrift Koleje Małe i Duże

 

150 lat Górnośląskich Kolei Wąskotorowych

Jakub Halor  –  Koleje Małe i Duże 2-3/2004

 

Górnośląskie Koleje Wąskotorowe po 1990 roku Część I i II

Krzysztof Sojda  –  Koleje dawniej i dziś 5/2005, 6/2005

Artikel über die Oberschlesischen Schmalspurbahnen nach 1990

www.schmalspurbahn-in-polen.de  >> Übersicht >> Besuchte Schmalspurbahnen >> Gornoslaska Kolej Waskotorowa
 

www.thorhauer-eisdorf.de

Meine Privatseiten mit allgemeinen Informationen und Informationen über viele andere Schmalspurbahnen

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