Die Waldbahn im Bieszardy-Gebirge hatte ihren
Ausgangspunkt in der 1898 eröffneten von Nowe Lupkow nach Cisna. Diese
Bahn wurde in der für Österreich gebräuchlichen Spurweite von 760 mm
in einer Länge von 24 km gebaut.
Zur Erschließung des Holzreichtums des Bieszardy-Gebirges wurde die
Bahn in den Jahren 1900 bis 1904 durch eine Strecke von Cisna nach
Kalnica und Beskida in der Länge von 12 km ergänzt. Diese Strecke
zeichnete sich durch eine Vielzahl von Ladestellen aus und trug daher
eher den Charakter einer Waldbahn als einer Schmalspurbahn. In den
Zwischenkriegsjahren war gerade diese Strecke immer wieder
Veränderungen entsprechend des Holzeinschlages und der Konjunktur ausgesetzt.
Eine erste Modenisierung erfuhr die Bahn unter deutscher Besetzung im
Jahr 1944. Dabei erfolgte Umspurung auf 750 mm Spurweite. Offensichtlich
war die Bahn von strategischer Bedeutung.
Das Ende des II. Weltkrieges brachte der Bahn viele Zerstörungen.
Auch war die Gegend für einen regelmäßigen Betrieb nicht sicher da
das Bieszardy-Gebirge Rückzugsorte der bürgerlichen polnischen Armee
war und es bis ende der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts kämpferische
Auseinandersetzungen gab. Die ursprünglich mit der Betriebsführung
beauftrage PKP übergab die Bahn 1950 den staatlichen
Forstwirtschaftsbetrieben.
1955 wurde unter der Betriebsführung der Staatsforsten die Linie
Nowe Lupkow - Wola Michowa überarbeitet und die neue Station
Smolnik errichtet. Dies Station war Ausgangspunkt für die 1959
neugebaute Strecke Rzepedz - Smolnik. 1964 kam die Strecke Cisna
Moczarne dazu. Im Zuge dieser Modernisierungen entstanden ebenfalls neue
Lokschuppen und Werkstätten entsprechend den Bedürfnissen des
Holzkombinates Rzepedz.
Im Jahre 1963 wurde der planmäßige und der touristische Zugverkehr
aufgenommen.
Mit dem Ausbau der Forststraßen verlagerte sich der Holzverkehr seit
den 70er Jahrer des letzten Jahrhunderts immer mehr auf die Straße. Verstärkt
wurde der Prozess durch die politischen Umbrüche um 1989. Somit
wurde 1991 der Guter- und der planmäßige Personenverkehr eingestellt.
Es verblieb damit nur noch der sommerliche Touristenverkehr. Dieser
wurde auf Grund des Gleiszustandes bis 1996 auf den Abschnitt Majdan -
Przyslup beschränkt.
Aktuell wird die Bahn von der Stiftung der Bieszczadska Kolej Lesna
auf den Strecken Majdan - Przyslup und Majdan - Balnica mit Lyd2 und
offenen Wagen betrieben. Befahrbar und saniert ist auch die Strecke von
Balnica über Wola Michowa nach Smolnik. Eine weitere Reaktivierung nach
Nowe Lupkow war angedacht. Die Stillegung der Regelspurstrecke in Nowe
Lupkow lässt jedoch den Sinn dieser Verlägerung bezweifeln.
Quelle: Kurowska-Ciechanska, Ciechanski, Koleje,
Warszawa 2007, 252 ff.