Die Geschichte der Rogowska KD beginnt in den ersten
Monaten des Ersten Weltkrieges. Auf der Höhe von Biala Rawska befand
sich die Frontlinie zwischen den deutschen und den russischen Truppen.
Im Februar und März 1915 bauten deutsche Heeresfeldbahner die Strecke
vom Bf. Rogow an der Normalspurstrecke bis zum Städtchen Biala
Rawska in 600mm Spurweite. Doch zu militärischer Bedeutung gelangte
diese Strecke nicht mehr, da sich die Frontlinie nach Osten verschoben
hatte und mit Einsetzen des Frühjahrstauwetters die Strecke im Morast
versank und mühevoll in Betrieb gehalten werden musste. Im Laufe der
Zeit nahmen die zivilen Aufgaben zu und seit 1917 war auch der
öffentliche Personenverkehr zwischen Rogow und Biala Rawska aufgenommen
worden. Wie viele ehemaligen Heeresfeldbahnen ging die Strecke nun in
die Verkehrsinfrastruktur des polnischen Saates ein und wurde von den
PKP betrieben.
Nach dem II. Weltkrieg waren Anlagen und Material
verschlissen, als wichtige Infrastruktur wurde die Strecke aber
weiterhin gebraucht. Aus diesem Grunde entschlossen sich die PKP die
49 km lange Strecke umfassend zu modernisieren und vor allem auf die übliche
Spurweite von 750 mm umzuspuren. Diese Modernisierung wurde 1954
abgeschlossen und in der Folge konnten modernere Fahrzeuge wie die Px
48, neue offene und geschlossene Güterwagen sowie Personenwagen vom Typ
1 AW und 3 AW eingesetzt werden. Die Leistungsfähigkeit der Strecke
hatte sich damit deutlich erhöht. Einen weiteren Modernisierungsschub
erhielt die Strecke durch die Einführung des Rollwagenverkehrs und den
Einsatz von Diesellokomotiven der Reihe Lxd 2 sowie ebenfalls
rumänischer Personenwagen.
Durch die PKP wurde bis zum Juni 2001 Personenverkehr
und bis zum September 2001 Güterverkehr durchgeführt. Wie bei allen
Schmalspurstrecken wurde dann der Gesamtverkehr eingestellt und die
Strecken den Kommunen zur Übernahme und Weiterbetrieb angeboten.
In dieser Situation traten die örtlichen
Selbstverwaltungsorgane and die 1999 gegründete "Fundacja
Polskich Kolei Waskotorowych" - Stiftung der polnischen
Schmalspurbahnen (FPKW) heran um einen
Partner für den Weiterbetrieb der Strecke zu touristischen Zwecken zu
haben. Im Jahr 2002 erfolgte dann die offizielle Übernahme der Strecke.
Durch die FPKW wurde neben einem
sommerlichem Touristenbetrieb der Aufbau einer Sammlung von Fahrzeugen
stillgelegter polnischer Schmalspurbahnen geplant. Diese Planungen sind
im Laufe der Jahre schon zu einem Teil verwirklicht worden. Es erfolget
der Ankauf verschiedener Fahrzeuge der Zuckerrübenbahn Kruszwica und
weiterer Einzelstücke. Zum Ende des Jahres 2004 umfasste die Sammlung
43 Fahrzeuge. Ziel der Aktiven der FPKW
ist es, die Fahrzeuge im Zustand des Einsatzes bei den PKP
aufzuarbeiten. Dabei sind schon eine Reihe von Erfolgen auszumachen wie
z.B. die Aufarbeitung zweier Lxd 2 und einer Lyd 1 sowie verschiedenster
Personen- und Güterwagen. Ein Besuch lohnt sich für den
Schmalspurfreund insbesondere zu Fahrtagen bzw. zu den Tagen der Rawa.
Dieses Stadtfest bildet den Rahmen für Personenzüge, welche die
Gesamtsstrecke befahren.
Quelle: FKPW