Die Linie von Przeworsk nach
Dynow in einer Länge von 46 km wurde am 8. September 1904 in der
Spurweite von 760 mm eröffnet. Hauptaufgabe der Bahn war die Zufuhr von
Zuckerrüben zur Zuckerfabrik in Przeworsk und der Personenverkehr. An den
Gebäuden und der Spurweite ist die Lage der Bahn auf ehemaligem
österreichischem Einflussgebiet zu erkennen.
Als Besonderheit hat die Line
den einzigsten Tunnel auf öffentlichen Schmalspurbahnen Polens
vorzuweisen. Er liegt mit einer Länge von 602 m zwischen den Stationen
Jaworniki Polski und Szklary Wask. Gleichzeitig ist die Strecke durch eine
relativ aufwendige Trassierung und viele Brücken
gekennzeichnet.
Nach dem II. Weltkrieg bauten
die PKP die Strecke im Zuge der Vereinheitlichung der Schmalspurbahnen in
den 50iger Jahren des letzen Jahrhunderts auf die Spurweite von 750 mm um.
Als weitere Rationalisierungsmaßnahme wurde die Strecke in den 70iger
Jahren des letzten Jahrhunderts für den Transport von Regelspurwagen auf
Rollwagen ertüchtigt.
Der Personenverkehr wurde Ende
der 80iger Jahre des 20. Jahrhunderts eingestellt. Mit Beginn der 90iger
Jahre wurde jedoch der sommerliche Touristenverkehr aufgenommen. Der
Güterverkehr wurde durch die PKP noch bis Ende 2001 aufrechterhalten.
Danach wurde der Verkehr eingestellt und der lokalen Gebietskörperschaft
übergeben.
Mit der Beauftragung der Stowarzyszeniu
Kolejowych Przewozow Lokalnych w Kaliszu (Gesellschaft zum Betrieb von Lokalbahnen in
Kalisz) als Betriebsführer wurde der sommerliche touristische Verkehr im Jahr
2003 wieder aufgenommen. Ebenso wurde versucht, den Güterverkehr
wiederzubeleben. Dieses gelang allerdings nur sehr sporadisch.
Ulrich Thorhauer
(vgl. Pawel
Korcz, Atlas waskotorowek, Poznan 2006, S. 62)